Mir ist aufgefallen, dass einige Leute dazu neigen, immer das Gleiche im Coffeeshop zu bestellen. Mit Sätzen wie “Ich nehme immer einen Latte Macchiato” (gerade heute gehört) scheinen sie sich eine Entscheidung ersparen zu wollen. Indem man sich an sich selbst orientiert, kann man wohl keinen Fehler machen, oder doch?
Beim Bewährten zu bleiben, halte ich nicht für falsch, doch ich denke, dass vielen Kaffeetrinkern einiges entgeht, wenn sie stets ihr Standardgetränk in der Kaffeebar ordern. Zugegeben, es gibt Produkte, die schwer zu bestellen sind, nicht nur bei Starbucks. Bei einem Cappuccino, einem Latte Macchiato, einem Espresso, einem Caffè Crema oder gar einem Milchcafé kann man nicht so viel falsch machen bei der Aussprache. Außerdem weiß man, was einen geschmacklich erwartet, zumindest ungefähr.
Die Betreiber der Coffeeshops könnten es indes ihren Kunden erleichtern, mehr Experimentierfreude zu entwickeln. Immerhin sorgen sie mit wechselnden Sortimenten für Abwechslung. Mit den Erklärungen im “Starbucks Espresso Bonus Passport” und den Ansichtskarten mit Kaffeespezialitäten geht die Kaffeekette schon in die richtige Richtung. Doch gerade die komplexeren Kreationen verlangen danach, erklärt zu werden. Ich merke es auch hier im Blog, wenn über Suchmaschinen Besucher kommen, die nach Bechergrößen bei Starbucks suchen. Es gibt einen Informationsbedarf.
Bei Balzac Coffee gibt es kleine Plakate von einzelnen Kaffeekreationen wie Orange Spice Latte oder Apple Cinnamon Latte. Die großartigen Bilder bringen einem diese Kaffeevarianten näher, die World Coffee Company verfährt ähnlich.
Das reicht alles noch nicht, die Coffeeshops könnten ihre Umsätze durch eine bessere Kommunikationsstrategie steigern, einfach gesagt: Die Produkte sollten den Kunden erklärt werden. Kostenlose Proben zu verteilen, wie ich es bei Starbucks schon ein paar Mal erlebt habe, ist natürlich ebenfalls völlig richtig.
Was mir bei Starbucks ebenfalls sehr gut gefällt ist der Kaffee der Woche. Ohne die Namen von Kaffeesorten aussprechen zu müssen, können die Kunden erleben, wie unterschiedlich etwa “Sumatra”, “Ethiopia Sidamo”, “Verona” und “Guatemala Antigua” schmecken. So erleichtert der Kaffeeröster es seinen Kunden, die verschiedenen Kaffees aus dem Starbucks-Sortiment durchzuprobieren.
Doch zurück zur Information! Zumindest im Internet sollte es allen Kaffeeketten möglich sein, Beschreibungen zu ihren Produkten zu geben. In den Coffeeshops könnten die Produkte abwechselnd vorgestellt werden, denn der Platz in den Stores ist begrenzt. Der Aufwand lohnt sich nicht nur mit Blick auf die Kundenbindung. Die komplexeren Produkte werden meist zu höheren Preisen verkauft. Die Gewinnspanne dürfte weit besser sein.
Wenn es weder im Café noch im Internet Informationen über ein Kaffeegetränk oder ein anderes Produkt gibt, ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass die Kunden es ausprobieren werden. Auf der ausgehängten Karte finden sich meist ein paar Infos. Das reicht nicht, sage ich. Stimmt Ihr mir zu?
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