Sucht Ihr eine preiswerte Kapselkaffeemaschine, die gut aussieht und von Espresso über Latte macchiato und Cappuccino bis hin zu Kakao, Chai Tea Latte und Eistee eine große Auswahl an Getränken zubereiten kann? Dann lest weiter und schaut Euch das Video zu meinem Testbericht der Dolce Gusto Oblo an!
Nestlé hat mir zum ausgiebigen Testen das neue Modell “Oblo” für das Kapselsystem Dolce Gusto zur Verfügung gestellt. Der Preis ist nicht das Auffälligste an der von Krups hergestellten Maschine, doch ich fange aus gutem Grund direkt damit an: Die unverbindliche Preisempfehlung lautet zwar auf 89 Euro, doch bis 31. Januar 2015 läuft eine “40 € Sofortrabatt”-Aktion. In Onlineshops ist die Nescafé Dolce Gusto Oblo deshalb ab etwa 45 Euro (Stand Dezember 2014) erhältlich. Das führt zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis und macht das Gerät so interessant, selbst wenn es ein paar Kleinigkeiten gibt, die mir nicht gefallen.
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Wie das ebenfalls neue Schwestermodell Jovia (von De’Longhi) hat Nestlé die Oblo als Einsteigermodell präsentiert, aber dafür sieht das Gerät eigentlich viel zu gut aus. Unkonventionelles Design ist Standard bei Dolce Gusto, das sorgte bereits für einige Auszeichnungen. Ob das die Verbraucher immer begeistert, sei mal dahingestellt. Bei der neuen Nescafé Dolce Gusto Oblo bin ich jedoch fest überzeugt, dass ihr Äußeres fast jedem zusagt. Einerseits sind da die für Kaffeemaschinen untypischen rundlichen Elemente, andererseits wirkt sie durch die großen geraden Flächen alles andere als verspielt. Das ist den Designern ausgezeichnet gelungen!
Das Beste? Ihr gutes Aussehen
Im Gegensatz zu manch anderer Portionskaffeemaschine ist der Nescafé Dolce Gusto Oblo sofort anzusehen, dass ihr Gehäuse aus Kunststoff besteht. Zusammen mit ihrem speziellen Design unterstreicht das in meinen Augen ihren “unkomplizierten Look”. In einem Punkt möchte ich Nestlé allerdings deutlich widersprechen. In der Pressemitteilung heißt es zu den beiden Neuheiten: “Ihr einzigartiges Design spricht vor allem junge Kaffeefans an, die eine unkonventionelle und ausgefallene Optik passend zu ihrem persönlichen Lifestyle suchen.”
Auf die Jovia trifft das vielleicht zu, doch die Oblo ist meiner Meinung nach absolut Erwachsenen-tauglich, insbesondere in den Farben Schwarz und Weiß halte ich sie für ein gutes Geschenk für Kaffeetrinker jeden Alters. Außerdem wird sie übrigens in Rot und Orange angeboten.
Schön kompakt
Auf den offiziellen Produktfotos, wie Ihr sie auch in Onlineshops sehen könnt, wirkt die Oblo größer als sie ist. Beim Auspacken war ich angenehm überrascht, wie wenig Platz sie braucht – vor allem nach “hinten”, denn der Wassertank ist schlank. Dieser fasst nur 0,8 Liter, was ziemlich wenig ist. Ihr müsst bedenken: Dolce Gusto-Maschinen bereiten ja nicht nur Espresso und Lungo zu, sondern auch größere Getränke für die entsprechend mehr Wasser benötigt wird. Für einen “Grande Intenso” werden 180 ml empfohlen, für einen “Latte Macchiato Vanilla” 220 ml und für einen “Cappuccino” sogar 240 ml.
Der Tank lässt sich leichter als gedacht aus der Halterung lösen, doch aufgrund seiner Form ist das Befüllen unter einem Wasserhahn nicht so einfach. Zusätzlich erschwert wird das Befüllen dadurch, dass die Rückwand des Tanks deutlich länger als die Vorderseite ist. Auf diese Weise konnte das Gehäuse klein gehalten werden, das verstehe ich. Deshalb ist es für mich nur eine kleine Unannehmlichkeit und kein echtes Problem.
Ebenfalls in die Kategorie kleines Ärgernis fallen die spitz zulaufenden Kanten des Wassertanks, das fühlt sich etwas unangenehm an. Gut: Es wurde daran gedacht, die Ecken ausreichend abzurunden.
Das geringe Volumen des Gehäuses ist vermutlich der Grund für das recht laute Betriebsgeräusch der Oblo. Im Video zum Test ist es gut zu hören. Für eine ausreichende Dämmung dürfte nicht genug Platz im Gehäuse sein. Wer frühmorgens im Halbschlaf seinen ersten Kaffee zubereitet, sollte sich deshalb eine der anderen Maschinen für Dolce Gusto anschauen. Die 15 bar Pumpendruck bei Dolce Gusto müssen nicht ganz so laut klingen, das beweisen mein Test der Nescafé Dolce Gusto Genio sowie mein Test der Nescafé Dolce Gusto Melody III Automatic.
Wassermenge nur manuell regelbar
Diese beiden früher getesteten Maschinen haben dem neuen Modell Oblo zudem die Möglichkeit zum Einstellen der Wassermenge voraus. Alle Kapseln für Dolce Gusto tragen eine Empfehlung für die Wassermenge, eine Skala aus unterschiedlich vielen Balken. Am Gerät stellt man dann einfach anhand der Balken die Menge ein. Diese praktische Automatik fehlt bei der Nescafé Dolce Gusto Oblo. Das ist für mich das einzige Negativmerkmal von gewisser Bedeutung. Man muss den Hebel zum Starten der Getränkezubereitung per Hand rechtzeitig zurück in die Ausgangsstellung bringen.
Soweit es um die Zubereitung von Espresso, Ristretto oder Lungo geht, ist es leicht, die passende Wassermenge zu verwenden. Bei Getränken, die mit zwei Kapseln zubereitet werden, finde ich das schwierig. Beispiel: Für einen “Latte Macchiato Caramel” werden 170 ml Milch und 50 ml Espresso empfohlen. Ist die Milch bereits im Glas, kann ich kaum abschätzen, wann beim Espresso 50 ml erreicht sind. Das Beste wird sein, die Zeit zu stoppen und herauszufinden, welche Menge Milch bzw. Espresso pro Sekunde ins Glas läuft. Wenn Ihr es einfach mögt, empfehle ich Euch eine Dolce Gusto-Maschine mit Möglichkeit zum Einstellen der Wassermenge.
Ich hatte eben die Zubereitung mit zwei Kapseln erwähnt: Ja, bei Dolce Gusto werden manche Getränke nicht nur mit einer, sondern mit zwei Kapseln zubereitet. In der zweiten Kapsel befindet sich Milchpulver. Verkauft werden die Kapseln für Dolce Gusto immer in würfelartigen Schachteln mit 16 Kapseln. Braucht man für ein Getränk zwei Kapseln, kann man mit einer Packung also nur acht Getränke zubereiten. Das macht die Getränke mit Milch verhältnismäßig teuer. Immerhin erhält man dabei meistens relativ große Portionen, was sich wiederum positiv auf das Preis-Leistungs-Verhältnis auswirkt.
Im offiziellen Onlineshop unter www.dolce-gusto.de werden alle Packungen zum Einheitspreis von 4,99 Euro (Stand Dezember 2014) verkauft. Da die Kapseln für Dolce Gusto von vielen Händlern (online wie offline) angeboten werden, könnt Ihr die meisten Sorten günstiger bekommen – nicht alle, denn einige werden offiziell nur direkt von Dolce Gusto angeboten. Sowohl im offiziellen Shop als auch bei anderen Anbietern werden immer wieder Preisaktionen durchgeführt. Es lohnt sich, dann einen kleinen Vorrat anzulegen, denn die Kapseln halten sich schließlich lange.
Verstellbare Abstellfläche
Zurück zum Test der Oblo: Für die Zubereitung großer Getränke könnt Ihr die Abstellfläche für Tassen bzw. Gläser herausziehen und eine Stufe weiter unten einstecken bzw. die Zubereitung ohne sie durchführen. Dann fehlt Euch allerdings die Abtropfschale. Mein Testgerät hat beim Ausprobieren eine Weile “nachgetropft”. Nehmt die Schale also nur ab, wenn Ihr unbedingt mehr Platz unter dem Kaffeeauslauf benötigt. Für die Verwendung kleiner Tassen könnt Ihr die Abstellfläche weiter oben einstecken, doch da meine Oblo die Tasse gut trifft, verzichte ich meistens darauf.
Derzeit werden im offiziellen Shop 36 verschiedene Getränkesorten für Dolce Gusto angeboten. Die große Vielfalt spricht für dieses System. Die meisten Sorten sind für heiße Getränke, hauptsächlich Kaffeegetränke mit oder ohne Milch, aber auch vier schokaladige Sorten sowie drei Getränke mit heißem Tee gehören zum Sortiment. Den Heißgetränken stehen mit “Nestea Lemon”, “Cappuccino Ice” und “Freddo Cappuccino” lediglich drei Kaltgetränke gegenüber. Möchte man ein Kaltgetränk mit der Oblo zubereiten, wird der Starthebel nach links gedrückt, für die Zubereitung heißer Getränke drückt man ihn nach rechts. Endlich gibt es eine offizielle Probierbox (mit 16 Kapseln für zehn verschiedene Getränke).
Bedienungsanleitung könnte besser sein
Die Bedienungsanleitung beschränkt sich auf das Erklären mit Bildern. Zum Teil lässt sich sofort erfassen, was zu tun ist. Bei manchen Bildern muss man erst überlegen, was wohl gemeint ist. Mir wäre eine Bedienungsanleitung mit Texten und ausformulierten Schritt-für-Schritt-Anweisungen lieber, gerade wenn es um Themen wie Entkalkung geht. Die Getränkezubereitung mit der Nescafé Dolce Gusto Oblo ist zum Glück so einfach, dass Ihr eine ausführliche Anleitung kaum vermissen werdet.
Was im Video möglicherweise nicht zu erkennen ist: Beim Dolce Gusto-System verbleibt nach der Getränkezubereitung viel Flüssigkeit in den Kapseln, die leicht herausläuft. Dreht die Kapseln beim Herausnehmen aus der Halterung also nicht versehentlich um! Auf den ersten Blick mag es ein Nachteil sein, dass es keinen Auffangbehälter gibt, in den die verbrauchten Kapseln im Anschluss an die Zubereitung fallen. Ich bin allerdings der Meinung, dass Auffangbehälter überschätzt werden. Inbesondere wenn – wie bei Dolce Gusto – Milchkapseln zum Einsatz kommen, ist es mir sogar lieber, die Kapseln gleich per Hand herauszunehmen. Bleiben gebrauchte Kapseln für Milchgetränke wie Latte macchiato und Kakao nämlich versehentlich ein paar Tage lang in einem Auffangbehälter, wird es unappetitlich… Ich kenne das von anderen Kapselkaffeemaschinen, die ich getestet habe.
Tipp: Spült den Kapselhalter immer kurz unter warmem Wasser ab, wenn Ihr fertig seid! Den Auffangbehälter solltet Ihr alle paar Tage ausspülen; wenn nur ein paar Tropfen Eurer Getränke hineingefallen sind, reicht das. Das Gehäuse der Maschine ist erfreulich unempfindlich gegenüber Wasserflecken und Fingerabdrücken, da habt Ihr nicht viel zu putzen.
Ihr wählt ein System
Mit dem Kauf einer Portionskaffeemaschine wie dieser legt Ihr Euch auf ein System fest. In diesem Fall ist es Nescafé Dolce Gusto, das eine große Auswahl verschiedener Sorten Kaffee und jeweils eine kleine Auswahl Kakao und Tee bietet. Richtig, der Hersteller wirbt zwar mit dem überzeugenden Claim “Kaffee ist nicht nur schwarz”, aber bei Dolce Gusto ist nicht alles nur Kaffee. Von den vier schokoladigen Kapselsorten ist die eine – “Mocha” – eine Kombination aus Kakao und Kaffee. Die solltet Ihr probieren, mir schmeckt sie sehr gut.
Außerdem gibt es “Nesquik”, “Chococino” sowie “Choco Caramel”. Letztere wurde 2013 eingeführt, ich habe sie in einem eigenen Testbericht vorgestellt. Bei den Teegetränken erwarten Euch derzeit “Tea Latte”, “Chai Tea Latte” (u. a. mit Zimt), “Marrakesh Style Tea” (erinnert mich an Pfefferminz-Kaugummi – ich mag’s!) sowie das Kaltgetränk “Nestea Lemon”.
Wenn süß – dann richtig
Alle gesüßten Getränke sind sehr süß, sofern Ihr die vom Hersteller vorgeschlagene Wassermenge für die Zubereitung verwendet. Da Ihr bei der Dosierung insoweit freie Hand habt, könnt Ihr das natürlich ausgleichen, doch durch mehr Wasser wird der Geschmack insgesamt dünner. Vereinzelt gibt es eine ungesüßte Alternative wie den “Latte Macchiato ungesüßt” oder eine kaloriereduzierte Variante wie den “Cappuccino Light”. Generell habe ich nichts gegen Light-Produkte, aber bei Dolce Gusto schmecken mir die “normalen” Sorten besser. Ob einem Dolce Gusto vom Geschmack insgesamt zusagt, weiß man erst nach dem Kosten. Objektiv für dieses System spricht die große Auswahl verschiedener Getränke; das erhöht nicht zuletzt die Wahrscheinlichkeit, dass einige Sorten dabei sind, die zu Euren Vorlieben passen.
Bei Dolce Gusto können die Maschinen Kaffee mit bis zu 15 bar Brühdruck zubereiten, was sich positiv auf den Geschmack auswirkt. Bei vorgesüßten Getränken mit viel Milch macht sich das nicht so bemerkbar, aber bei purem Espresso, von dem es mehrere Sorten gibt. Ich trinke am liebsten Espresso, weil ich intensiven Kaffeegeschmack bevorzuge. Trotzdem finde ich es sehr gut, dass man mit den Geräten deutlich größere Getränke zubereiten kann. Für die Sorte “Grande” beispielsweise empfiehlt der Hersteller die Zubereitung mit 200 ml Wasser.
Fazit
An der Nescafé Dolce Gusto Oblo gefällt mir besonders ihr Design. Die Wassermenge nur manuell regeln zu können, ist mein größer Kritikpunkt. Wenn Euch das wichtig ist, gebt ein wenig mehr Geld aus und legt Euch eine der Dolce Gusto-Maschinen mit Automatik zu. Die sind allerdings nicht so günstig wie die Oblo, die ich Euch vor allem wegen des Preis-Leistungs-Verhältnisses empfehle. Für wenig Geld bekommt Ihr ein gutes Einsteigergerät, mit dem Ihr alle Getränke aus dem großen Kapselsortiment von Dolce Gusto zubereiten könnt.
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