Zum 23. März 2015 hat Tchibo “Ipanema Mainumbi” in die Filialen gebracht. Die Kunden haben die Wahl zwischen ganzen Bohnen und Kaffeekapseln für die Cafissimo-Maschinen. Ich habe beides getestet.
Es ist das zweite Mal, dass Tchibo einen Kaffee gleichzeitig als Privat Kaffee Rarität sowie als Cafissimo Grand Classé herausbringt. Das erste Mal gab es eine solche Kombination im Frühling vorigen Jahres beim “Tansan Ajadi”.
Der jetzt für begrenzte Zeit erhältliche “Ipanema Mainumbi” stammt aus dem Südosten Brasiliens. Wieder einmal wurde der Kaffee auf der Fazenda Rio Verde angebaut. Kaffeeanbau hat dort eine lange Tradition, die Fazenda Rio Verde wurde vor mehr als 100 Jahren von Antenor de Salles Gomes gegründet. Sie gehört zur Farmgruppe “Ipanema Coffees”, an der Tchibo seit 2012 beteiligt ist.
Aus bewährter Quelle
Daher bringt Tchibo immer wieder Spezialitäten aus dem in das Gebirge Serra da Mantiqueira eingebetteten Anbaugebiet nahe der Gemeinde Conceição do Rio Verde nach Deutschland. Die erste Privat Kaffee Rarität in 2013 trug schlicht den Namen “Fazenda Rio Verde”, im letzten Frühling habe ich hier die zweite Privat Kaffee Rarität in 2014 vorgestellt, die als “Ipanema Rio Verde” vermarktet wurde. In sehr angenehmer Erinnerung habe ich die im Februar 2014 hier getestete Cafissimo-Sorte “Ipanema Amarelo”, die erste für Caffè Crema gedachte Gand Classé-Sorte.
Damit schlagen wir den Bogen zur neuesten Cafissimo-Sorte, denn der Ipanema Mainumbi wird ebenfalls für die Zubereitung als Caffè Crema empfohlen. “Der erste Cafissimo Grand Classé des Jahres ist ein weicher Caffè Crema mit einem Hauch von Vanille”, schreibt Tchibo in der Presseinfo. Die Verpackung ziert ein Kolibri – der in einer der Indio-Sprachen Mainumbi genannt wird. Da nur ein Teil der Farm für den Kaffeeanbau genutzt wird gehören Kolibris zu den zahlreichen dort lebenden Tierarten.
Wie schmeckt der Cafissimo Grand Classé?
Ausgezeichnet! Als Cafissimo-Sorte hebt sich der “Ipanema Mainumbi” deutlich vom Standard-Sortiment ab. Den auf der Verpackung angekündigten “Hauch von Vanille” kann ich nur “gerade so noch” bestätigen. Mich erinnert der samtig-zarte und rauchig-süß wirkende Caffè Crema an Bonbons und Kandiszucker, auch wegen des leicht rauen Mundgefühls, was ich auf den hohen Mineralgehalt des Bodens zurückführe.
Die süßen Noten kontrastiert auf sehr angenehme Weise ein pfeffriger Geschmack. Außerdem sind Getreidenoten zu schmecken. Im Abgang nehmen anfangs schwach ausgeprägte herbe Noten an Intensität zu. Der neue Cafissimo Grand Classé überzeugt mit einem breiten Spektrum an Geschmackseindrücken, die sich bestens ergänzen.
Unverständlich finde ich die Einordnung auf der Intensitätsskala: Tchibo vergibt lediglich zwei von sechs Punkten. Sicher, die Kaffeekapseln von Tchibo haben im Vergleich zu den Kapseln anderer Systeme überdurchschnittlich viel Geschmack. Doch sogar dann, wenn man den Umstand, dass es hier um einen Caffè Crema und nicht um einen Espresso geht, außen vor lässt, sind zwei Punkte deutlich zu wenig. Für die Zubereitung im Test habe ich eine Cafissimo TUTTOCAFFÈ verwendet.
Wie schmeckt die Privat Kaffee Rarität?
Als Privat Kaffee Rarität No. 2 in 2015 finde ich den “Ipanema Mainumbi” dagegen nicht so interessant. Mit der Stempelkanne oder einer elektrischen Filterkaffeemaschine zubereitet schmeckt der Kaffee zwar richtig gut, doch mir fehlt das besondere Geschmackserlebnis einer Privat Kaffee Rarität. Meistens wählt Tchibo Sorten mit besonderen geschmacklichen Eigenschaften aus.
Der “Ipanema Mainumbi” hebt sich in seinem Geschmacksprofil zu wenig von den Kaffees aus dem Tchibo-Standardsortiment, die nur halb so viel kosten, ab. Beim ersten Öffnen der Verpackung hat mich der frische Duft der Bohnen begeistert: süßlich-würzig mit einer herb-frischen Note, die mich an die Schaumkrone frisch gezapften Bieres erinnerte. Nach einigen Tagen veränderte sich der Geruch und ich musste beim Schnuppern an der Tüte an geröstete Erdnüsse denken. Beim frisch gemahlenen Kaffee verstärkte sich dieser Eindruck. Bis hier hin bot die neue Privat Kaffee Rarität also doch etwas Besonderes.
“Die Rarität als Filterkaffee geröstet zeichnet sich durch ein samtig-zartes Aroma mit dezenten Nuss-Nougat Anklängen aus”, schreibt Tchibo über den Geschmack. Gerade aufgebrüht verströmt der “Ipanema Mainumbi” einen süßlich-kuchigen Duft. Beim eigentlichen Geschmackstest gleicht die Süße dann doch wieder der von Bonbons.
Obwohl der “Ipanema Mainumbi” als Privat Kaffee Rarität nicht wie der Caffè Crema aus der Cafissimo-Kapsel schmeckt, gibt es deutliche Ähnlichkeiten. Samtig-zart und rauchig süß sind sie beide, zudem haben sie nur wenig Säure. Als Filterkaffee wirkt der “Ipanema Mainumbi” insgesamt kräftiger und ist die herb-rauchige Note ausgeprägter. Die angekündigten Anklänge von Nuss-Nougat kann ich schmecken, wenn der Kaffee sich abgekühlt hat.
Nur für kurze Zeit zu kaufen
Wie bei allen Privat Kaffee Raritäten und Cafissimo-Sorten stammt der Kaffee aus nachhaltigem Anbau. Der “Ipanema Mainumbi” trägt das UTZ-Siegel.
Eine 10er-Packung des Cafissimo Grand Classé verkauft Tchibo für 3,99 Euro, 500 Gramm der Privat Kaffee Rarität für 11,99 Euro. Beide Varianten sind nur so lange erhältlich, wie die Vorräte reichen.