Heute stelle ich Euch fünf lose Tees des Teeshops Lerbs & Hagedorn aus Bremen in einem Geschmackstest vor. So unterschiedlich sie sind, haben sie eine Gemeinsamkeit: Allesamt sind sie aromatisiert, was intensive Geschmackserlebnisse verspricht.

Für die Transparenz: Für meinen unabhängigen Test hat mir Lerbs & Hagedorn von jeder Sorte ein kleines Probepäckchen zur Verfügung gestellt.
Nun, da sich das Jahr 2016 dem Ende zuneigt, muss ich eingestehen, dass ich mich dem Thema Tee nicht so ausführlich widmen konnte wie gehofft. Nach einigen Tests von Tee in Kapseln ist das heute mein erster Testbericht zu losem Tee. Besondere Einblicke eines Teekenners dürft Ihr deshalb nicht erwarten.
Es gibt so viel mehr als Beutel
Allerdings bereite ich mir fast täglich Tee zu und trinke ich auch lose Tees bereits seit meiner Kindheit. Die Erfahrung, dass es sich lohnt, für eine Tasse Tee in mehr als einen billigen Supermarkt-Teebeutel zu investieren, habe ich nicht erst gestern gemacht. Deshalb habe ich mich auf diesen abwechslungsreichen Test gefreut.
Aus dem großen Sortiment von Lerbs & Hagedorn hätte ich mir zwar lieber selbst ein paar Tees ausgesucht, doch alle fünf vom Shop ausgesuchten Sorten haben meinen Geschmack getroffen. Zu meiner Überraschung, denn vom Namen und vom Aussehen her war ich bei dem Früchtetee mit dem Namen “Rumtopf” skeptisch. Neben einem Früchtetee konnte ich einen schwarzen, einen grünen, einen Kräuter- sowie einen Rooibostee einem Geschmackstest unterziehen.
Wie schmecken die Tees?
Sweet Orange (Schwarztee): “Dieser Schwarztee ist ein China/Ceylon-Blend verfeinert für Sie mit Orangenstücken, Aroma”, heißt es im Shop.

Mir gefällt der sehr deutliche Orangenduft, den dieses Produkt bereits vor dem Aufbrühen verströmt. Frisch zubereitet ist der Duft schwächer und für mich nicht eindeutig einer bestimmten Fruchtsorte zuzuordnen. Beim Kosten ist es dann wieder eindeutig: Orange! Der Tee wirkt insgesamt mild, ohne dass der Teegeschmack zu soft wäre.
Ruhe und Kraft (Kräutertee): “Bohnenhülsen, Lemongras, Brennessel-, Birkenblätter, Pfirsichstücke, Sandelholz, Orangenblüten, Aroma, nat. Aroma. Flavour: Ein Hauch Pfirsich und Zitrone”, steht auf dem Aufkleber der zweiten Testpackung.

So eindeutig wie beim ersten Tee im Test ist der Duft hier nicht. Eine Zitrusnote ist allerdings sofort zu erkennen, zudem ist ein angenehmer süßlicher Duft präsent. Frisch zubereitet duftet dieser Tee im Großen und Ganzen wie im trockenen Zustand und das passt dann auch sehr gut zu dem, was man schmeckt. Was das angeht: Ich mag diesen Kräutertee, obwohl er ein wenig flach und langweilig schmeckt. Bei einem Kräutertee, der Entspannung bringen soll, geht das in Ordnung.
Sommergrün (Grüntee): “Sencha Grün Tee – Grüner Tee, Korinthen, Papayastücke, Ananasstücke, Aromen, Himbeerstücke, Rosenblütenblätter, nat. Aroma. Flavour: Erdbeer-Zitrone”, ist auf dem Aufkleber zu lesen.
Ganz anders als “Ruhe und Kraft” ist “Sommergrün” kein Stück langweilig, sondern interessant. Sowohl im trockenen als auch im aufgebrühten Zustand riecht dieser Tee zuckrig- bis fruchtig-süß. Beim ersten Kosten war ich zwar überrascht, dass er etwas dünn wirkte. Da ich vermute, dass der Name im Sinne einer Empfehlung als Sommergetränk gewählt wurde, passt das allerdings. Zusammen mit dem gut erkennbaren Erdbeer-Zitronengeschmmack wirkt “Sommergrün” so nämlich angenehm erfrischend. Der süßliche Duft ist zwar deutlich ausgeprägter als der süßliche Geschmack, aber ein wenig davon schmecke ich tatsächlich.
Rumtopf (Früchtetee): “Verfeinert mit Hibiskusblüten, schwarze Johannisbeeren, Holunder-, Weinbeeren, Aroma”, informiert der Shop.
Ich war nicht sicher, was mich bei diesem Teil des Geschmackstests erwartete. Zwar gehöre ich nicht zu denen, die Früchtetee generell ablehnen, aber ich kann verstehen, warum das so ist. Mit “Rumtopf” allerdings könnte man sicher neue Früchtetee-Fans gewinnen.

Trocken erinnert mich dieser Tee an Kaubonbons bzw. Fruchtgummi. Angesichts der zahlreichen Komponenten ist es kein Wunder, dass der Duft schwer zu beschreiben ist. Besonders intensiv durften die Beeren, so viel ist sicher.
Ob des intensiven Duft-Gemischs war ich erstaunt, dass “Rumtopf” nicht kräftiger schmeckt. Ein Nachteil ist das nicht! Die Fruchtnoten sind intensiv, aber nicht wie bei zu vielen anderen Füchtetees aufdringlich. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir ein Früchtetee schon mal so gut geschmeckt hätte. Mein Favorit im Testfeld ist jedoch Nummer fünf.
Capetown (Rooisbostee): “Heu!”, das war mein erster Gedanke beim Schnuppern an der frisch geöffneten Testpackung. Laut Beschreibung im Shop enthält diese Mischung allerdings “Hibiskus-, Sonnenblumen-, Kornblumen-, Rosenblüten, nat. Aroma mit Zitrus-Geschmack”.

Dieser Tee verströmt einen Duft von Sommerwiese, der mich augenblicklich in eine Art Urlaubsstimmung versetzt. Ich kann nicht garantieren, dass “Capetown” Euch ähnlich stimuliert; das mag an individuellen Assoziationen liegen, aber ich bin begeistert. Der Zitrusduft ist hier das Tüpfelchen auf dem i.
Ein nettes Extra: Die blauen Blätter in der Mischung. Ich vermute, diese stammen von den Kornblumenblüten.
Als Geschmack “Sommerwiese” mit einem Touch von Zitrus anzugeben, ist keine Faulheit meinerseits. Das trifft es meiner Meinung nach am besten. Außerdem ist da noch etwas Richtung Pfefferminz, was mich – auf angenehme Weise – an etwas zum Einreiben gegen Erkältungen denken lässt. So anregend und spannend ist Rotbuschtee sonst nicht.