Von keinem anderen Getränk wird in Deutschland so viel getrunken wie von Kaffee. Aber wie sehr mögen die deutschen Verbraucher Kaffee? Und wie trinken sie ihn am liebsten? Auf Fragen dieser Art gibt der neue Kaffeereport Antworten. Zum inzwischen sechsten Mal hat Tchibo sein “Kaffee in Zahlen” veröffentlicht.

Jedes Jahr stellt der Kaffeeröster den gemeinsam mit Statista und Brand Eins Wissen veröffentlichten Kaffeereport unter ein Thema, das unter verschiedenen Aspekten betrachtet wird. Auf diese Weise erhält man als Leser nicht nur interessantes Kaffeewissen jenseits der Standardthemen, sondern jeweils einen neuen Blick auf das Thema Kaffee.

Nach Innovation, Gesundheit und Nachhaltigkeit (den Themen der letzten drei Jahre) wagt sich Tchibo dieses Jahr an ein Thema heran, dass (zumindest) auf den ersten Blick kaum zu einem “Kaffee in Zahlen” betitelten Werk, welches zum Großteil aus Tabellen und Grafiken besteht, passt: Liebe. Trotzdem ist der Textanteil dieses Mal besonders gering. Das Gegenteil hatte ich bei diesem Thema erwartet. Angesichts der vollmundigen Ankündigung auf dem Titel, “eine Liebeserklärung an den Kaffee” zu liefern, kann das enttäuschend sein.
Jugendliche und Senioren nicht berücksichtigt
Mich stört das nicht, denn mein Interesse gilt jedes Jahr hauptsächlich den Zahlen, die zum Teil optisch ansprechend aufbereitet werden. Mein Hauptkritikpunkt ist, dass für den besonders interessanten Umfrageteil nur Kaffeetrinker zwischen 18 und 64 Jahren befragt wurden. Die Vorlieben von Jugendlichen und Senioren wurden komplett außen vorgelassen. Das wird zwar deutlich gekennzeichnet, doch: Wie aussagekräftig sind die Ergebnisse mit Blick auf die Gesamtbevölkerung?

Bei einigen Themen dürfte das einen großen Unterschied machen, etwa bei der Frage “Wo trinken Sie Ihren Kaffee üblicherweise?”, bei der in Deutschland 25,4 Prozent der Teilnehmer “in der Coffee-Bar” und 29,3 Prozent “unterwegs, Coffee-to-go” nannten. Bei “Was gehört für Sie zum Kaffeegenuss?” sagten 41,7 Prozent der deutschen Teilnehmer “eine Süßigkeit”. Dabei mag das Alter der Befragten keine große Rollen spielen, wohl aber bei Antwort “das Smartphone” (23,8 Prozent). Für 31,3 Prozent der deutschen Teilnehmer ist Filterkaffee die favorisierte Kaffeevariation. Ich glaube nicht, dass dies ein für die Gesamtbevölkerung zutreffender Wert ist.

Eine interessante Erkenntnis: Manche Arten von Kaffeemaschinen werden von ihren Besitzern eher selten verwendet. Beim Thema “Wie häufig benutzen Sie Ihre Kaffeemaschinen?” waren jeweils nur die Besitzer solcher Geräte gefragt; zu Wahl standen die Antworten “häufig, gelegentlich, selten, so gut wie nie”. 30,5 Prozent der Handfilter-Besitzer in Deutschland verwenden diesen so gut wie nie, 23,2 Prozent selten.
Selten oder nie sagen demgegenüber nur 2,4 Prozent bzw. 4,2 Prozent der Espresso-Vollautomaten-Besitzer. 73,1 Prozent nutzen ihren Vollautomaten häufig, 20,4 Prozent gelegentlich. Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei Espresso-Halbautomaten: häufig: 34,5 Prozent, gelegentlich: 25,5 Prozent, selten: 18,2 Prozent, so gut wie nie: 21,8 Prozent.
Nicht nur Daten für Deutschland
Gut gefällt mir der länderübergreifende Ansatz des Kaffeereports. Die Umfrage wurde in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien sowie der Schweiz durchgeführt. Mich überraschen immer wieder die teilweise großen Unterschiede innerhalb der D-A-CH-Region. Nur für 6,4 Prozent der befragten Kaffeetrinker aus der Schweiz ist Filterkaffee der Favorit und nur 15 Prozent haben in ihren Haushalt eine Filterkaffeemaschine – aber 51,9 Prozent eine Kapselmaschine!

Die PDF-Version von “Kaffee in Zahlen” könnt Ihr auf der Presse-Website von Tchibo kostenlos downloaden.
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