Heute stelle ich Euch die neuen Kaffeekapseln von Jacobs für Nespresso-Maschinen vor. Ich habe alle vier Sorten einem Geschmackstest unterzogen und berichtete hier über meine persönlichen Eindrücke. Damit Ihr wisst, ob sich das Weiterlesen lohnt, kurz vorab: Der Geschmack stimmt und es gab bisher kein einziges Problem bei der Zubereitung – keine einzige Kapsel ist bisher hängen geblieben.
Von dieser Alternative zu Nespresso-Kapseln werdet Ihr mit Sicherheit noch viel hören: Hinter der Marke “Jacobs momente” bzw. Jacobs steht schließlich der Lebensmittelkonzern Mondelez International (früher Kraft Foods), der wie die Nespresso-Mutter Nestlé zu den weltweit Größten ihrer Branche zählt. Ich schicke das voran, um zu verdeutlichen, dass die neuen Kapseln ohne Underdog-Bonus gegen die Original-Kapseln von Nespresso antreten. Nachsicht – etwa in puncto Handhabung – kann ein Herausforderer dieser Größe im Gegensatz zu einem Start-up nicht erwarten.
Bevor ich auf den Geschmack (zu sprechen) komme: Abgesehen davon, dass sich die Verkaufsverpackung etwas schwer öffnen ließ (zu viel Klebstoff?), glänzen die “Jacobs momente”-Kapseln in der Disziplin Handhabung mindestens so wie die Schachteln, in denen sie verkauft werden. Von allen hier im Blog bisher getesteten Alternativen zu den Original-Kapseln schneiden die “Jacobs momente”-Kapseln bezüglich Design und Handhabung am besten ab.
Als Premium-Produkt präsentiert
Bei der Verwendung in meiner Nespresso U funktioniert alles so, wie es soll. Die silberne Verschlussfolie wirkt professioneller als die Folien bei allen anderen Herausforderern, die Rückseite der Kapseln ist geriffelt, was für Wiedererkennbarkeit sorgt. Jede Kapsel ist – wie bei den meisten Anbietern – extra verpackt. Diese Einzelverpackung fühlt sich genau so an wie die Verkaufsverpackung der T-Discs von Tassimo – was nicht wirklich überrascht, weil das ja auch eine Mondelez-Marke ist. Aufwendig, hochwertig, aber ziemlich viel Müll sind hier die passenden Stichworte.
Die neuen “Jacobs momente”-Kapseln vermitteln damit nicht den Eindruck einer billigen Alternative, sondern versprühen ähnlich wie die Kapseln von Nespresso Premium-Feeling. Mit der starken Marke im Rücken ist das meiner Meinung nach der richtige Weg. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, können die neuen Kapseln im Test überzeugen?
Vier Sorten im Geschmackstest
Mit vier verschiedenen Sorten tritt Jacobs um die Gunst der Nespresso-Maschinen-Besitzer an. Die Namen “espresso classico”, “espresso dolce”, “espresso supremo” und “espresso intenso” sind gut gewählt, weil sie die Orientierung erleichtern. Lungo- und entkoffeinierte Varianten gibt es noch nicht. Auf der Rückseite der Verkaufsverpackung findet sich nicht nur die in Kaffeebohnen-Symbolen angegebene Stärke des jeweiligen Produkts, sondern zum Vergleich auch die der anderen “Jacobs momente”-Kapseln. Dieses Detail gefällt mir sehr gut.
espresso classico (Stärke 7): Auf der Verpackung steht: “Ein vielschichtiger Espresso mit balanciertem Bouquet, für einen sinnlichen Moment.” Diese Sorte habe ich als Erstes gekostet und das empfehle ich Euch ebenfalls. Dieser Espresso schmeckt leicht fruchtig, ist würzig und ein wenig bitter im Abgang. Mir gefällt sehr gut, wie ausgewogen der “espresso classico” schmeckt.
espresso intenso (Stärke 9): Der hat Geschmack! Aber so intensiv, wie der Name es suggeriert, ist der Geschmack dieser Sorte nicht. “Ein charakteristischer Espresso, kräftig und tiefgründig, für einen intensive Genuss-Moment”, preist der Text auf der Schachtel den “espresso intenso” an. Meinem Eindruck nach schmeckt dieser Espresso kräftig, etwas bitter, aber überraschend weich und gleichzeitig etwas süßlich, was mir ausgesprochen gut gefällt. Im Abgang ist er angenehm samtig.
espresso dolce (Stärke 3): “Ein ausgewogener Espresso, mild und samtig, für einen harmonischen Genuss-Moment.” Das sagt der Hersteller. Mein Eindruck ist das nicht, denn diese Sorte ist sehr viel kräftiger als erwartet. Schlim ist das nicht, aber statt mild schmeckt er sehr würzig und etwas nussig. Eine weiche, zart-süßliche Note hat der “espresso dolce” ebenfalls, aber im Abgang ist er nicht nur samtig, sondern auch ziemlich rauchig. Letzteres gefällt mir persönlich generell nicht so gut, aber insgesamt mag ich die Sorte schon. Schade nur, dass bei “Jacobs momente” damit bisher keine wirklich milde Sorte zur Wahl steht.
espresso supremo (Stärke 5): Fünf Bohnen auf der Verpackung, das sieht nach Durchschnitt aus. Geschmacklich setzt diese Sorte allerdings am deutlichsten Akzente. “Ein interessanter Espresso mit leichter Säure, für einen aromatischen Genuss-Moment”, schreibt der Hersteller. Markant ist das Wort, dass ich für die Beschreibung des “espresso supremo” verwenden würde. Er ist weniger würzig, aber besonders herb, ohne im Abgang zu bitter zu werden – im Gegenteil. Neben seiner herben Note schmeckt er – vor allem anfangs – besonders spritzig, manche würden säuerlich sagen. Damit erinnert er stärker als die anderen drei Espressi an die Original-Kapseln von Nespresso.
Preis und Verfügbarkeit
Ein klarer Vorteil (nicht nur) dieser Kapsel-Alternativen für Nespresso-Maschinen ist, dass man sie auch in Supermärkten und verschiedenen Onlineshops kaufen kann. Nespresso verkauft die Originale ja ausschließlich direkt bzw. über die wenigen eigenen Filialen. Im Supermarkt kann man auch mal nur eine einzige Packung kaufen und ist nicht an Mengenvorgaben gebunden und muss keine großen Mengen kaufen, um Versandkosten zu vermeiden.
Bei einigen Anbietern habe ich die “Jacobs momente”-Kapseln schon für 2,99 Euro pro 10er-Schachtel gesehen, andere verkaufen sie auf Nespresso-Preisniveau. Etwas billiger ist es damit zwar schon, “Jacobs momente” zu wählen, aber die Ersparnis hält sich in Grenzen. Portionskaffee ist Alltagsluxus, der auch ein bisschen was kosten darf, wenn die Qualität stimmt. Und hier stimmt sie.
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