Kaffee im Pappbecher ist für so manchen Kaffeekenner eine Provokation. Ein Angriff auf die Kaffeekultur. Allenfalls in Notsituationen erlaubt. Ich bin da für einen ganz entspannten Umgang mit den Kaffeebechern. Mir schmeckt Kaffee aus dem Pappbecher nicht so gut wie aus einem “richtigen” Kaffeebecher. Deshalb bin ich schon enttäuscht, dass Dunkin’ Donuts seit einiger Zeit ganz auf die Porzellantassen verzichtet.
Dennoch bin ich froh, dass es den Kaffee zum Mitnehmen hierzulande inzwischen ganz selbstverständlich im Angebot gibt. Nicht jeder, der sich seinen Kaffee zum Mitnehmen ordert, schlürft ihn anschließend ohne Genuss nebenher in sich hinein. Coffee to go ermöglicht es zum Beispiel, sich einen großen Pappbecher mit der Kaffeespezialität seiner Wahl zu kaufen, um ihn an einem Frühlingsmorgen genussvoll und ganz in Ruhe im Stadtpark auf einer Bank sitzend zu genießen.
Besonders, wenn man draußen sitzen möchte, gibt es für Nichtraucher ein Problem: Den Gestank von Zigaretten, der vom großartigen Kaffeeduft nicht viel übrig lässt. Was bleibt einem also übrig, als den Kaffee mit zu nehmen und an einem anderen Ort zu genießen, wenn Genuss im Außenbereich eines Cafés oft nicht möglich ist?
Hier kommt übrigens wieder der Venti-Becher ins Spiel: Nimmt man sich den Kaffee mit und entfernt sich damit vom Coffeeshop, ist das Bestellen eines weiteren Kaffees, nachdem man den ersten Kaffeebecher geleert hat, nicht möglich. Da liegt es auf der Hand, dass man gleich eine große Kaffeemenge bestellt.
Kaffeegetränke mit viel Milchschaum oder gar mit Sahne eignen sich nicht besonders gut für einen Transport im Pappbecher. Ein Kaffee der Woche bei Starbucks oder ein Dunkin’ Original Coffee bei der konkurrierenden Kaffeekette eignen sich sehr gut zum Mitnehmen.
Grundsätzlich trinke ich meinen Kaffee jedoch lieber vor Ort in der Kaffeebar, besonders Starbucks-Kaffee, denn das Ambiente ist für mich ein wesentlicher Teil des Starbucks-Erlebnisses.
Dennoch freue ich mich über jeden Kunden, der bei Starbucks seinen Coffee to go bestellt, denn das erhöht meine Chancen, einen Sitzplatz zu bekommen. Das ist das größte Problem bei Starbucks: Es gibt nicht ausreichend viele Standorte, wir brauchen mehr Starbucks-Filialen. Wenn es keinen freien Sitzplatz gibt, kann man sich seinen Kaffee immer noch to go bestellen. Ist das etwa nicht besser, als gar keinen Kaffee zu bekommen?
Ich glaube auch, dass viele Leute heutzutage unterwegs Kaffee trinken. Ich selbst nehme auch immer meinen Kaffeebecher mit, wenn ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin. Wenn ich in einem Café bin, ist es meiner Meinung nach auch wichtig, wie der Kaffee serviert wird.