Wer in Ruhe einen Kaffee trinken möchte, bleibt am besten zu Hause und bereitet sich seinen Kaffee mit seiner eigenen Kaffeemaschine zu, könnte man meinen. Gerade in der Adventszeit wäre das nicht der schlechteste Rat, weil die Kommerzialisierung von Weihnachten aus einer Zeit der Besinnung eine Zeit voller Einkaufsstress hat werden lassen.
Einfach nicht mitzumachen beim Ausverkauf von Weihnachten, reicht noch nicht, um in Ruhe seinen Kaffee genießen zu können. Viele Kaffeebars liegen dort, wo viele Menschen vorbeikommen: in Einkaufszentren, auf Bahnhöfen und Flughäfen sowie in Geschäftsstraßen. Bis zu einem gewissen Grad wirkt geschäftiges Treiben inspirierend, aber wenn man vor lauter Andrang keinen Sitzplatz mehr im Café bekommt, ist das angenehme Maß längst überschritten.
Während der Adventszeit kommt es ganz besonders darauf an, die jeweiligen Coffeeshops zur richtigen Zeit aufzusuchen. Ich finde es faszinierend, wie planbar der Besuch eines Cafés damit wird, nicht nur in der Zeit vor Weihnachten. Drei Beispiele: Während man an Sonntagen bei Starbucks am Flughafen Tegel oft keinen Sitzplatz mehr bekommt, bietet die Haupthalle des Flughafens, wo sich Starbucks im 1. Stock befindet, ein Bild der Ruhe. Manchmal sind am Samstagnachmittag so gut wie keine Gäste dort.
Das McCafé bei McDonald’s an der Zitadelle (direkt am U-Bahnhof Zitadelle bei Kaufland im Gebäude) ist dagegen an Samstagnachmittagen voll und laut. Die meisten Gäste kaufen vor ihrem Besuch bei McDonald’s bzw. McCafé noch bei Kaufland ein oder tun dies anschließend. Doch woher kommen all diese Menschen? So dicht besiedelt ist Haselhorst nun wirklich nicht, als dass es gleich einsichtig wäre, woher die Menschenströme kommen. Fahren derart viele Menschen aus anderen Stadtteilen nach Haselhorst, um dort einkaufen zu gehen, warum? An Werktagen herrscht dagegen eine entspannte Atmosphäre bei McCafé in Haselhorst.
Die Tchibo-Filiale in den Spandau Arcaden plane ich am Nachmittag gar nicht erst für einen Besuch ein, weil die wenigen Plätze der Mini-Coffeebar dann regelmäßig schon belegt sind. Oben am Haupteingang bei Starbucks ist es dann zwar ebenfalls ziemlich voll, einen Fensterplatz mit Sessel bekomme ich eher selten, doch irgendein Tisch bot bisher noch immer einen Platz. Nach 18 Uhr scheint kaum noch jemand einen Kaffee in der Tchibo-Filiale trinken zu wollen. Es ist halt ein ganz anderes Publikum. Das nutze ich gezielt, um dort genügend Ruhe für meinen Kaffee zu haben.
Wie wichtig ist Euch im Café eine entspannte Atmosphäre? Meidet Ihre Kaffeebars zu bestimmten Zeiten?
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