In meinem neuesten Geschmackstest stelle ich Euch vier Nespresso-Sorten auf einmal vor: Ganz neu sind Cauca und Santander aus der Limited Edition 2014. Etwas länger erhältlich sind Dharkan und Kazaar, die ins Dauersortiment aufgenommen wurden.
Alle vier zeichnen sich durch ihre ganz eigenen Geschmacksprofile aus, was mir als Fan von Abwechslung in der Kaffeetasse gut gefällt. Dharkan und Kazaar ergänzen das Dauersortiment vor allem mit hoher „Intensität“. Mit den Stärken 11 und 12 sind sie etwas für diejenigen Kaffeetrinker, denen ein normaler Espresso nicht kräftig und bitter genug ist.
Limited Edition Frühjahr 2014: Colombian Terroirs
Cauca und Santander liegen mit den Stärken 6 und 7 zwar im Mittelfeld, doch sind beide ausgesprochen geschmacksstark. Sie gehören zur Limited Edition Frühjahr 2014, der Nespresso den Namen Colombian Terroirs gegeben hat. Den Kaffee für beide Sorten bezieht Nespresso aus Kolumbien, allerdings aus zwei völlig verschiedenartigen Anbauregionen. Für Cauca erfolgt der Anbau in der feuchttropischen grünen Äquatorregion im Südwesten, für Santander im trockenen Gebiet des Nordwestens.

Dazu passend sind die Cauca-Kapseln in Grünmetallic und die Santander-Kapseln in Kupfermetallic gehalten. „Wie die Anbauregionen (auch Terroirs genannt) die aromatische Entwicklung einer gleichen Arabica-Varietät beeinflusst und dadurch vollkommen unterschiedliche Geschmackserlebnisse erzeugt, können Kaffeeliebhaber mit Colombian Terroirs besonders eindrucksvoll erleben“, beschreibt das Unternehmen im Pressetext die Idee hinter der aktuellen Limited Edition.
Wie schmeckt der Kaffee?
Cauca (Intensität 6): Ich habe hier einen klaren Favoriten: Cauca. Meinen eigenen Eindrücken schicke ich die Beschreibung von Nespresso voran: „Cauca entwickelt charakteristisch fruchtig-weinige Noten mit einer erfrischenden Säure. Dieser Grand Cru überzeugt durch sein komplexes und außergewöhnliches Aromaprofil bei einer mittleren Intensität von 6.“

In meinen Notizen für diesen Geschmackstest habe ich „sehr erfrischend“ notiert, besonders am Anfang fällt der fruchtige Charakter auf. Später schmeckt Cauca bitterer, mit einer leichten Getreidenote und etwas haselnussig. Zuerst war ich etwas irritiert, aber seit der dritten Tasse liebe ich den Geschmack und die Cremigkeit dieser Sorte. Gästen solltet Ihr diese unverwechselbare Sorte lieber nicht auf gut Glück anbieten, denn Cauca ist nichts für den durchschnittlichen Kaffeekonsumenten.

Santander (Intensität 7): Wenn Ihr den Kaffeegeschmack Eurer Gäste nicht kennt, wählt lieber Santander, denn dessen Geschmacksprofil ist weniger ausgefallen. „Santander ist ein ausgewogener Grand Cru mit der Intensität 7. Diese Limited Edition begeistert alle Kaffeeliebhaber mit seinen Geschmacksnoten nach getoastetem Brot und süßlichem Karamell“, heißt es in der Presseinformation.

Stimmt, ausgewogen schmeckt dieser Espresso, eine Einordnung fällt mir deshalb nicht so leicht wie beim Cauca. Santander hat viel Geschmack, ist würzig und überraschend wenig bitter im Abgang. Die Butternote ist interessant, aber nicht so stark ausgeprägt, dass sie weniger „geübte“ Kaffeetrinker irritieren könnte.
Dharkan (Intensität 11): „Kräftig!“ habe ich in meinen Notizen zum Test hervorgehoben. Nespresso schreibt auf der Website: „Diese Mischung von Arabicas aus Lateinamerika und Asien entfaltet ihren vollen Charakter dank der langsamen Röstung bei niedriger Temperatur. Ihre starke Persönlichkeit offenbart intensive Röstnoten sowie feine Aromen von bitterem Kakaopulver und geröstetem Getreide, die in einer samtigen Textur zum Ausdruck kommen.“

Dharkan schmeckt durchaus bitter, fühlt sich aber weich und etwas cremig an. Meinem Eindruck nach schmeckt er zudem ganz leicht nussig.
Kazaar (Intensität 12): Ebenfalls vollmundig schmeckt der sehr kräftige Kazaar, der allerdings auch eine zarte Fruchtnote aufweist. Auf den ersten Schluck bemerkt man sie nicht, dieser Espresso wirkt zuerst einmal bitter – auf sehr angenehme, belebende Weise. Mich erinnert er dabei an grünen Tee.

„Mit einer kühnen Mischung zweier speziell für Nespresso aufbereiteter Robustavarietäten aus Brasilien und Guatemala sowie einem Arabica aus Südamerika, die separat geröstet werden, gilt Kazaar als Kaffee mit außergewöhnlicher Intensität“, warnt Nespresso seine Kunden gewissermaßen vor. „Sein ausgeprägter bitterer Geschmack mit Noten von Pfeffer wird durch seine dichte und cremige Textur ausgeglichen.“
Sein cremig-buttriger Eindruck spricht mich bei einem Espresso so großer Stärke an. Als Limited Edition bot Nespresso 2012 und 2010 bereits Kazaar an. Offensichtlich hat Nespresso hier auf das große Interesse seiner Kunden reagiert und ihn deshalb ins dauerhafte Sortiment aufgenommen.
Wie viel kosten die neuen Sorten?
Passenderweise finden sich Dharkan und Kazaar im Onlineshop von Nespresso in der Rubrik „Intenso“. Mich überrascht, dass die anderen Sorten aus diesem Bereich (Arpeggio, Ristretto und Roma) nur 35 Cent je Kapsel kosten, für Dharkan und Kazaar hingegen 39 Cent verlangt werden.

Für Cauca und Santander gilt im Shop ein Kapselpreis von 42 Cent. Als passendes Zubehör verkauft Nespresso die Colombian Terroirs Premium Espresso Tassen. „Das Dekor der zwei Porzellantassen stammt von Werner Jeker, der die charakteristische Topographie der Terroirs grafisch interpretiert hat, um diese exklusive Limited Edition perfekt zu ergänzen“, beschreibt Nespresso im Onlineshop dieses Produkt.

Es handelt sich um ein 2er-Set Tassen mit einem Fassungsvermögen von 80 ml „aus feinem Porzellan“, wie es im Onlineshop heißt. Immerhin: „Die Geschenk-Box verwandelt sich in einen temporären Kapselspender.“ Kein günstiges Vergnügen, doch immerhin bekommen Nespresso-Fans immer wieder etwas Neues geboten.
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