Der Name “CALL ME PAD” überzeugt mich nicht. Ansonsten hat Tchibo mit seiner ersten Padmaschine einen Volltreffer gelandet. Kaffeepads gehören seit Langem zum Sortiment des Unternehmens, doch eine passende Maschine unter eigener Marke gab es bislang nicht.
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Für die Transparenz: Für meinen unabhängigen Test hat mir der Hersteller ein Gerät, einen To-go-Becher und zwei Packungen mit Kaffeepads zur Verfügung gestellt.
Ausstattung und Funktionen
Mit der “CALL ME PAD” kannst Du Portionen zwischen 40 und 300 ml zubereiten. Dafür gibt es drei Starttasten: Wenn Du nur eine Tasse zubereiten möchtest, drückst Du die linke Taste, möchtest Du zwei Tassen gleichzeitig zubereiten die mittlere. Für die Zwei-Tassen-Zubereitung gehört ein größerer Pad-Halter zum Lieferumfang. Das ist Standard bei Kaffeepadmaschinen.
Mit der dritten Taste hebt sich die “CALL ME PAD” dagegen von der Masse ab: Tchibo nennt sie “To-Go-Becher-Taste”. Sie ist dazu gedacht, besonders große Portionen zuzubereiten. Diese dritte Taste kann zwar auch nicht mehr als die anderen, aber mit drei Starttasten kannst Du im Alltag bequem zwischen drei Portionsgrößen wechseln.
Ab Werk voreingestellt sind 120 ml, 240 ml und 260 ml. Wie bei seinen Cafissimo-Maschinen für Kapseln, lässt sich bei Tchibos erster Pad-Maschine die Zubereitungsmenge für jede der drei Tasten individuell einstellen – in diesem Fall auf einen Wert zwischen 40 und 300 ml. Mit seinem Fassungsvermögen von 1.000 ml hat der Wassertank der Maschine somit eine Größe, die gut auf die Portionsgrößen abgestimmt ist.
Nicht selbstverständlich heutzutage: Die “CALL ME PAD” besitzt einen extra Knopf zum Ein- und Ausschalten. Nach 5 Minuten erfolgt eine automatische Abschaltung.
Design und Verarbeitung
Tchibos erste Maschine für Kaffeepads wirkt stabil und gut verarbeitet. Zur Markteinführung im Frühjahr 2024 ist die “CALL ME PAD” in drei Farbvarianten erhältlich: Graphite und Soft White gehören zum Dauersortiment, die dritte Variante Hybrid Blue aber nicht.
Mein Testgerät in der Variante Graphite hat ein schwarz-graues Gehäuse, wirkt aber dennoch nicht wie ein großer dunkler Klotz. Das ist bei Kaffeemaschinen mit dunklen Gehäusen nämlich mitunter ein Problem.
Mit 15,8 cm Breite, 33,4 cm Länge und 30 cm Höhe ist die “CALL ME PAD” schon von den Abmessungen her relativ klein. Dass sie auch klein wirkt liegt am großen durchsichtigen Wassertank und der großen Lücke zwischen Kaffeeauslauf und Abtropfschale.
Abgesehen vom Wassertank und dem Inneren des Auffangbehälters sind alle Oberflächen aus mattem Kunststoff, der sich – das ist natürlich eine subjektive Bewertung – angenehm hochwertig anfühlt. Diese matten Oberflächen haben den großen Vorteil, dass keine sichtbaren Fingerabdrücke zurückbleiben und die Oberflächen nicht bereits nach kurzer Zeit zerkratzt aussehen. Gegenüber Kaffee- und Wasserflecken ist das Gehäuse so ebenfalls deutlich weniger empfindlich.
Während ich bei anderen Kaffeemaschinentests regelmäßig enttäuscht war, wie schnell die Oberflächen der Abtropfgitter zerkratzt aussahen, ist das bei der “CALL ME PAD” kein Problem: Die abnehmbare Oberfläche der Abtropfschale besteht aus Metall und ist ebenfalls matt gehalten. Dort sind Flecken zwar zu sehen, aber sie lassen sich gut entfernen.
Die drei Tasten für die Kaffeezubereitung machen einen stabilen Eindruck und sind sogar beleuchtet. Für den Power-Knopf gilt das leider nicht. Der ist weder beleuchtet, noch hat einen stabilen Druckpunkt. Im Gegenteil: Er wirkt schwammig. Immerhin ist er sinnvoll platziert und somit bequem zu erreichen.
Bedienung und Nutzerfreundlichkeit
Alle Kaffeepad-Maschinen, die ich im Laufe der Zeit ausprobiert habe, sind leicht zu bedienen. “CALL ME PAD” bildet da keine Ausnahme. Die vorbildliche Bedienungsanleitung, die mit gut formulierten ganzen Sätzen und zahlreichen Abbildungen Schritt für Schritt alles erklärt, was Du als Nutzer wissen musst, ist allerdings ein Pluspunkt für das Tchibo-Gerät.
Nach dem Einschalten ist die “CALL ME PAD” innerhalb kurzer Zeit betriebsbereit. Ein Highlight für mich ist das Betriebsgeräusch. Die Maschine bereitet den Kaffee nicht nur sehr leise zu, ich finde die Betriebsgeräusche dazu sehr ansprechend. Der Sound verstärkt den insgesamt hochwertigen Eindruck, den das Gerät auf mich macht.
Der Tank der “CALL ME PAD” verfügt über einen Wasserstandsensor und lässt sich leicht abnehmen und wieder einsetzen. Wenn Du das ein paarmal gemacht hast, gelingt Dir das im Schlaf und Du musst nicht einmal mehr hingucken. Da der Deckel komplett abnehmbar ist, lässt sich der Tank unkompliziert auffüllen.
Wenn ein Becher zu groß ist, sodass er zwischen Kaffeeauslauf und Abtropfgitter nicht genug Platz hat, kannst Du die Abtropfschale einfach abnehmen. Der Abtropfbehälter wird über einen Magneten in Position gehalten, was das Ab- und Andocken angenehm unkompliziert gestaltet.
Was sonst noch wichtig ist
Bei der Zwei-Tassen-Zubereitung kam es im Test vor, dass die Tassen ungleich befüllt wurden: In der einen Tasse war mehr Kaffee als in der anderen. Als Ursache vermute ich eine ungenaue Platzierung der Kaffeepads, also einen Bedienfehler meinerseits – was bei zwei übereinander gelegten Pads allerdings leicht passieren kann. Da ich sowieso lieber Einzelportionen zubereite, fällt dieser Minuspunkt für mich kaum ins Gewicht. Die Zubereitung geht so schnell, dass der Vorteil einer Zwei-Tassen-Zubereitung sowieso nicht groß ist.
Als dritte voreingestellte Portionsgröße einen To-go-Becher als Maßstab zu wählen, ist sinnvoll, denn das macht es Dir im Alltag leichter, Deinen Becher für unterwegs zu befüllen. Passend zum Design der Farbvariante Hybrid Blue verkauft Tchibo neue Becher.
Einen dieser Becher siehst Du hier in meinem Test. Normalerweise benutze ich keine To-go-Becher – schon weil ich in den letzten Jahren nicht viel rausgekommen bin. Was mir an diesem Becher sehr gut gefällt, ist die Gummierung an der Unterseite. Damit vermeidest Du ein Zerkratzen von Oberflächen und es gibt auch keine unangenehmen Geräusche beim Abstellen. Zusammen mit dem “weichen Abstellgefühl”, wie ich es nennen möchte, macht der Becher deshalb einen recht hochwertigen Eindruck.
Der Hersteller verfolgt bei der “CALL ME PAD” einen Nachhaltigkeitsansatz, der sich zum Beispiel darin zeigt, dass die hier im Test verwendete Farbvariante in Graphite zu 24 Prozent aus recyceltem Kunststoff und die Umverpackung der Geräte aus wiederverwendeten Materialien besteht. Tchibo betont, dass die eigenen Kaffeepads nach EN 13432 “industriell kompostierbar” seien. Nach der Zubereitung können sie in die Biotonne.
Die Auswahl eigener Kaffeepads ist allerdings klein: Zum Testzeitpunkt besteht das Sortiment aus den Tchibo-Marken “Caffè Crema”, “Feine Milde” und “Black & White“; dazu kommen die beiden EDUSCHO-Sorten “Klassisch” und “Caffè Crema”. Macht insgesamt nur fünf Sorten Kaffeepads im Sortiment. Andererseits hast Du mit einer Maschine wie dieser eine extrem große Auswahl an Kaffeepads zahlreicher Anbieter.
Über den Hintergrund des Namens für die Kaffeemaschine verrät Tchibo in seinem Unternehmensblog:
>>Mit dem Naming “CALL ME PAD” ziehen wir eine Klammer über die gesamte Vermarktung und verschiedene Slogans hinweg: „CALL ME YOUR HOT DATE, CALL ME YOUR LOYAL COMPANION, CALL ME YOUR PERFECT MATCH” ziehen sich durch die Padmaschinen-Kommunikation an verschiedenen Touchpoints und machen unsere Padmaschine zur Nummer 1 Anlaufstelle für heiße Kaffee-Dates, langlebige Qualität und bunte Bundle-Angebote.<<
Das Netteste, was mir dazu einfällt, ist: Vielleicht gehöre ich einfach nicht zur Zielgruppe. Ansonsten lasse ich das lieber unkommentiert.
Preis im Testzeitraum
Der Einführungspreis der “CALL ME PAD” beträgt 69 Euro. Als Normalpreis nennt der Hersteller 109 Euro, aber bei Tchibo gibt es erfahrungsgemäß immer wieder Aktionspreise bei den Kaffeemaschinen.
Fazit
Tchibos erste eigene Kaffeepadmaschine macht fast durchweg einen guten Eindruck: leicht zu bedienen, leicht sauber zu halten, schnelle, leise Zubereitung mit gutem Geschmack. Wobei das mit dem Geschmack natürlich relativ zu sehen ist: Im Vergleich zu Kapselkaffee kann Kaffee aus Pads generell kaum mithalten. Dafür sind Kaffeepads deutlich günstiger und die Umweltbilanz fällt ebenfalls zugunsten von Pads aus.