Die sechste Privat Kaffee Rarität von Tchibo in 2018 stammt aus Kolumbien und nennt sich „Colombia Mombuco“. Wie bei der fünften und vierten Rarität in diesem Jahr werden neben ganzen Bohnen wieder Cafissimo-Kapseln angeboten.
Für die Transparenz: Der Anbieter hat uns jeweils eine Packung für unseren unabhängigen Test zur Verfügung gestellt.
Was sagt der Anbieter über den Kaffee?
Woran denkst Du, wenn Du Kolumbien hörst? Vermutlich nicht als Erstes an Kolibris. Die vielseitige Landschaft zwischen Anden und Amazonas beheimatet neben 45.000 Pflanzenarten auch über 1.700 Vogelarten, darunter exotische Singvögel und Kolibris. So kam der Kolibri auf die Verpackung der neuen Sorte.
Wie bei der “Privat Kaffee Rarität”-Reihe üblich, handelt es sich bei “Colombia Mombuco” nicht um eine Mischung, sondern um Kaffee aus einem ganz bestimmten Anbaugebiet: Rosapamba in La Florida (Departamento de Nariño), auf einer Höhe von etwa 1.950 m. Es liegt am südwestlichen Rand Kolumbiens.
Der Anbieter sorgt “mit seinem fruchtigen Charakter und den zarten Nuancen von Mirabelle für den perfekten Kaffeegenuss”.
Die Cafissimo-Variante wird für die Zubereitung als Caffè Crema empfohlen. Auf der Cafissimo-Skala erreicht „Colombia Mombuco“ 3 von 6 Bohnen im Bereich Intensität, 2 von 6 Bohnen bei Körper und Röstung sowie 5 von 6 Bohnen im Abschnitt Säure.
Unser Geschmackstest
Der Duft aus der frisch geöffneten Packung ist süßlich-zuckrig, als Stichworte hatte ich mir Trauben und Mango als mögliche Einordnung notiert – nicht Mirabelle. Das Wort war mir bislang nicht geläufig, aber nun weiß ich, dass die Mirabelle auch gelbe Zwetschge genannt wird und es sich um eine Unterart der Pflaume handelt.
Bei der Zubereitung als Filterkaffee fällt mir der noch ein Stück fruchtigere, zitrusartige Duft auf. Außerdem meine ich einen sehr schwachen Nelkenduft wahrzunehmen.
Beim Kosten zeigt sich wieder einmal, dass die Kaffees, welche Tchibo für die “Privat Kaffee Rarität”-Reihe auswählt, besonders gut für die Zubereitung als Filterkaffee geeignet sind. Im Gegensatz zu seinem Duft ist der “Colombia Mombuco” als Filterkaffee nur schwach fruchtig, dafür süßlicher. Er wirkt auffallend weich und die herben Noten sind deutlich schwächer als bei der Zubereitung als Espresso bzw. Lungo. Nach einer Weile ist eine dezente Rauchnote zu spüren.
“Colombia Mombuco” eignet sich gut für die Zubereitung im Vollautomaten, sofern er nicht als Espresso, sondern als Lungo zubereitet wird. Das Ergebnis in der kleinen Espressotasse dürfte den meisten viel zu fruchtig sein, für mich hat das allerdings seinen Reiz.
Beim Schnuppern am frisch aufgebrühten Kaffee fiel mir erneut der sehr intensive fruchtig-süßliche Duft auf, wobei meine Assoziation Richtung Kirsche ging.
Als Lungo schmeckt “Colombia Mombuco” weniger fruchtig-süßlich als erwartet, leicht scharf und auf eine leichte Art herb. Dazu kommt ein feines mineralisches Mundgefühl. Für einen Moment kann ich eine nussig-schokoladige Note erkennen; im Abgang macht sich eine sehr zarte Rauchnote bemerkbar.
Für meinen Geschmackstest mit den Kapseln habe ich eine Cafissimo mini (die ich im Frühjahr hier in einem Test mit Video vorgestellt habe) verwendet. Der Empfehlung für die Zubereitung als Caffè Crema schließe ich mich an, da auch die Kapselvariante als Espresso den meisten zu fruchtig bzw. säuerlich sein dürfte.
Der Kaffee aus der Kapsel ist würzig und etwas herb, nicht bitter. Es ist ein schön ausgewogener, fruchtig-würziger Geschmack.
Was sonst noch wichtig ist
Der Kaffee stammt aus nachhaltigem Anbau. Die Verpackungen tragen das Siegel der Rainforest Alliance.
Ein Pfund ganze Bohnen verkauft Tchibo seit dem 15. Oktober für 12,98 Euro, eine 10er-Packung Cafissimo-Kapseln für 3,99 Euro. Wie bei diesen Aktionssorten üblich ist der Kaffee nur solange erhältlich, wie der Vorrat reicht.
Fazit
Bei Tchibos sechster “Privat Kaffee Rarität” in 2018 ist zwar ein eigenes Geschmacksprofil zu erkennen, doch unterscheidet sich der Geschmack des “Colombia Mombuco” weniger als bei dieser Produktreihe üblich vom Standardsortiment. Der Kaffee schmeckt als Lungo aus dem Vollautomaten würzig-herb und hat eine deutliche Fruchtnote. Weitaus besser gefällt mir diese Sorte als klassischer Filterkaffee, denn dann ist er samtig-weich, weniger fruchtig, sondern mehr süßlich.