Die Tchibo-Marke Qbo steht jetzt nicht mehr nur für Kapselkaffee. Seit Kurzem verkauft das Unternehmen unter diesem Namen auch ganze Bohnen. Unter der Bezeichnung Qbo Premium Coffee Beans sollen jeweils für mehrere Monate Kaffees einer bestimmten Kooperative angeboten werden.
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Frisch geerntet schmeckt Kaffee besser. Daher wählt Tchibo die Bohnen für die Qbo Premium Coffee Beans entsprechend der jeweiligen Erntezeit aus. Dreimal pro Jahr soll ein Wechsel erfolgen. Den Anfang macht die Kooperative Alto Mayo aus Peru.
Für die Transparenz: Der Anbieter hat mir je eine Packung für einen unabhängigen Test zur Verfügung gestellt.
Was sagt der Anbieter über den Kaffee?
Es war im Sommer 2012, da schlossen sich in Peru 15 Farmer zur Cooperativa Agraria Caetalera Alto Mayo zusammen. Das Ziel: Gemeinsam fair und nachhaltig Premium-Kaffee produzieren.
Das Anbaugebiet liegt fast 2.000 Meter über dem Amazonas. Die Bohnen werden per Hand gepflückt, gewaschen und sonnengetrocknet.
Die Bohnen stammen aus derselben Ernte, trotzdem wird der Alto Mayo in vier verschiedenen Sorten angeboten: Filterkaffee mild, Filterkaffee kräftig, Caffè Crema mild und Caffè Crema kräftig. Eine jeweils unterschiedliche Röstung sorgt für die Unterschiede im Geschmack.
Unser Geschmackstest
1) Filterkaffee mild (2 von 5 Bohnen auf der Intensitätsskala von Tchibo)
Der Duft aus der frisch geöffneten Packung ist nussig-fruchtig, erinnert an Traube-Nuss-Schokolade, wobei die Süße hier in der Fruchtnote steckt. Mich erinnert dieser Duft an Aprikose. Diese zuckrige Fruchtnote ist sehr intensiv, ich mag es! Das fertige Getränk duftet dagegen nur dezent süßlich-fruchtig-zuckrig.
Der fertige Filterkaffee ist kräftiger als erwartet, was mir gut gefällt. Er wirkt angenehm weich und ausgewogen. Ich mag die ziemlich deutliche Fruchtnote und den anschließenden herben Geschmack. Dazu würde ein Käsekuchen gut passen!
2) Filterkaffee kräftig (4 von 5 Bohnen auf der Intensitätsskala von Tchibo)
Der Duft aus der Packung ist sehr intensiv, süßlich, fruchtig: beerig oder eher wie Weintrauben … Eine Kakaonote nehme ich ebenfalls wahr. Der heiße Kaffee wirkt leicht süßlich-fruchtig und etwas scharf, was mich an Anis erinnert.
Die Sorte “Filterkaffee kräftig” eignet sich durchaus für die Lungo-Zubereitung im Vollautomaten, weil den für einen Moment in Erscheinung tretenden fruchtig-säuerlichen Noten und den Röstnoten schnell ein herb-schokoladiger Geschmack folgt.
Trotzdem empfehle ich die Zubereitung in Stempelkanne oder Filterkaffeemaschine. Der Filterkaffee duftet sanft und süßlich – wie Puderzucker auf einem frisch gebackenen Kuchen, der noch warm ist.
Der herb-fruchtige Geschmack tritt hier in einer auffallend harmonischen Kombination auf, der Kaffee wirkt einerseits weich, doch am Ende bleibt ein raues, fein-mineralisches Mundgefühl. Im Vergleich zur Zubereitung mittels elektrischer Filterkaffeemaschine tritt die Kakaonote bei der Zubereitung in der Stempelkanne deutlicher hervor. Daher ist die French Press hier meine erste Wahl.
3) Caffè Crema mild (3 von 5 Bohnen auf der Intensitätsskala von Tchibo)
Aus der Packung duftet es schokoladig, leicht süß und fruchtig. Das fertige Getränk duftet fruchtig-scharf und erinnert mich an Anis.
Als Caffè Crema oder Americano zubereitet wirkt diese Variante des Alto Mayo mild und weich, ich mag die dezente Kakaonote, die gut zum leicht fruchtig-bitteren Geschmack mit spürbarer Röstnote passt. Die verschiedenen Geschmackseindrücke wirken gut ausbalanciert.
Für die Zubereitung als “normalen” Espresso kann ich die Caffè-Crema-mild-Variante nicht empfehlen, weil der Geschmack dann für die meisten doch zu säuerlich ist.
4) Caffè Crema kräftig (5 von 5 Bohnen auf der Intensitätsskala von Tchibo)
Die frisch geöffnete Verpackung verströmt einen intensiven fruchtigen Geruch, der mich an Weintrauben erinnert. Es duftet schwer und zuckrig, zudem bemerke ich einen leicht rauchigen Geruch.
Angesichts der Einstufung durch den Hersteller hatte ich mit einem kräftigeren, “dunkleren” Geschmack gerechnet. Auf mich wirkt der Caffè Crema kräftig mild und würzig. Die leichte Kakaonote fällt kaum auf.
Bei der Zubereitung als Americano wirkt er im Gegensatz zur Lungo-Zubereitung sanfter und fruchtiger und die Kakaonote dringt etwas mehr durch; mir gefällt der herb-weiche Eindruck. Seine Kraft mag der Kaffee so nicht richtig entfalten können, aber es gibt viele Menschen, die kräftigen Kaffeegeschmack gar nicht mögen, sondern einen etwas abgemilderten Kaffeegeschmack bevorzugen.
Was sonst noch wichtig ist
Der Kaffee stammt aus nachhaltigem Anbau und ist Fairtrade zertifiziert. Ein halbes Pfund kostet 4,99 Euro.
Fazit
Die beiden für Fiterkaffee gedachten Sorten haben mir im Test am besten geschmeckt, wenn ich sie tatsächlich als Filterkaffee zubereitet habe. Für die Zubereitung im Vollautomaten eignen sich die beiden Caffé-Crema-Sorten besser.
Von der Variante “Caffè Crema kräftig” bin ich ein wenig enttäuscht, denn hier hatte ich mir “mehr Power” versprochen. Mein Favorit ist die Sorte “Filterkaffee mild”, denn sie wirkt zwar sanft, ist aber besonders aromatisch.
Ich habe mir die erste Tasse im Porzellanfilter aufgebrüht.
Allein der Duft ist schon ein Erlebnis- köstlich!!!
Und ich kann den Kaffee noch mehr genießen,
da er ein Fair Trade Produkt ist. Eine Win Win Situation für alle Beteiligten.