Die zweite Privat Kaffee Rarität von Tchibo in 2019 stammt aus Mittelamerika und nennt sich „El Salvador Apaneca“. Wie meistens in letzter Zeit werden neben ganzen Bohnen wieder Cafissimo-Kapseln angeboten.

Für die Transparenz: Der Anbieter hat mir jeweils eine Packung für einen unabhängigen Test zur Verfügung gestellt.
Was sagt der Anbieter über den Kaffee?
Das Anbaugebiet des El Salvador Apaneca befindet sich im Westen El Salvadors “zwischen dem tiefblauen Pazifik und den beeindruckenden Gipfeln des Apaneca-Gebirges”. Tchibo lobt die für den Anbau von Kaffee günstigen Bedingungen mit tropischen Temperaturen und fruchtbaren Vulkanböden.

Den Geschmack beschreibt der Hersteller als “mild mit Anklängen von heller Schokolade und Ahornsirup” beim Filterkaffee. Der Cafissimo-Variante wird ein “ausgewogenes Röstaroma mit Anklängen von dunkler Schokolade” attestiert.

Unser Geschmackstest
Der Duft aus der frisch geöffneten Packung war schwer einzuordnen, weil die Bohnen so frisch geröstet waren. Gut erkennbar ist ein Duft nach Schokolade.

Die ganzen Bohnen sind für die Zubereitung mit Filterkaffee gedacht. In der Stempelkanne und der elektrischen Filterkaffeemaschine zubereitet schmeckt der Kaffee dann auch besser als bei der Zubereitung im Vollautomaten.

Der Filterkaffee riecht leicht süß, er erinnert mich an Trauben und frisch gebackenen Apfelkuchen. Da ist aber auch eine würzige Note, wie sie auch zu Weihnachten passen würde.

Beim Trinken wirkt der Filterkaffee auffallend sanft und weich. Dazu passt sein fein-herber Geschmack mit einer Kakaonote. Zu Beginn schmeckt er kurz fruchtig, erst dann kommen die herben Anteile hervor. Im Nachklang bemerke ich eine dezente Rauchnote, doch zu keiner Zeit schmeckt der El Salvador Apaneca bitter.

Als Espresso kann ich diesen Kaffee nicht empfehlen, dann schmeckt er zu säuerlich. Interessant ist allerdings, wie neben den deutlichen säuerlich-fruchtigen Geschmack sehr würzige Noten treten.

Diese Privat Kaffee Rarität von Tchibo eignet sich überraschend gut für die Zubereitung als Lungo im Vollautomaten. (Für meinen Test habe ich übrigens den neulich hier im Blog getesteten Esperto Caffè von Tchibo verwendet). Auf einen kurzen (angenehmen) säuerlich-fruchtigen Moment folgen die herben, aber nicht bitteren Noten. Schön: die leichte Schärfe im Abgang.
Als Americano wirkt der El Salvador Apaneca zwar ein wenig dünn, aber schmackhaft. Nicht jeder mag kräftige Kaffees, weshalb das für manchen Kaffeetrinker ein Plus- statt ein Minuspunkt sein wird. Ich mag das fein-mineralische Mundgefühl, die dezente Kakao-Note ist gerade noch so erkennbar. So wirkt der El Salvador Apaneca angenehm mild und leicht und hat gerade noch genug Geschmack, um interessant zu sein.

Bei der Zubereitung als Caffè Crema mit einer Cafissimo-Kapselmaschine (zum Einsatz kamen in meinem Test eine Cafissimo mini sowie eine Cafissimo LATTE) hat mich der recht schwache Duft überrascht.

Der würzig-herbe Geschmack überzeugt. Die Rauchnote ist bei der Kapselvariante deutlich kräftiger als bei dem in Form ganzer Bohnen verkauften El Salvador Apaneca. Am Ende bleibt ein raues Mundgefühl. Insgesamt wirkt der Caffè Crema aus der Caffissimo-Maschine kräftiger als die anderen getesteten Varianten.
Was sonst noch wichtig ist
Tchibo verkauft den El Salvador Apaneca seit dem 8. April. Ein halbes Pfund ganze Bohnen kostet inklusive einer Geschenkdose 14,99 Euro, Eine 10er-Packung Kapseln für das Cafissimo-System 3,99 Euro.

Fazit
Die Cafissimo-Variante, die zum üblichen Preis für Kapseln der Aktionssorten angeboten wird, schmeckt mir zwar, doch finde ich ihr Geschmacksprofil nicht besonders interessant. Da gab es einfach schon sehr viel interessante Aktionssorten.

Die vergleichsweise teuren ganzen Bohnen, die zusammen mit einer auffallend hübschen Kaffeedose verkauft werden, sorgen als Filterkaffee dagegen für ein besonderes (leichtes und weiches) Geschmackserlebnis. Diesen Kaffee zu Süßem zu reichen wäre Verschwendung; die zarten Noten würden untergehen. Das ist Kaffee für bewusste Genussmomente.